10 Wochen zu Pferd unterwegs

Ende Mai kreuzten wir in BRIARE die Loire und hatten somit eine für uns wichtige Etappe geschafft. Eigentlich wollten wir an der Loire uns einige Schlösser ansehen, aber die Wirklichkeit sah leider etwas anders aus.

Die Pferde musste neu beschlagen werden. Glücklicherweise fanden wir einen Stall, dessen Besitzer dafür ausgerüstet war, so dass Günter diese Arbeit selbst erledigen konnte. In diesem Stall in ARGENT sur SAULDRE, ca.25 km südlich der Loire machten wir also eine Zwangspause, die aber auch der Regeneration von Reiter, Pferde und Hund Pedro diente. Hier erhielten wir auch einige „Carepakete“ aus Deutschland, wofür wir den Absendern ein herzliches Dankeschön für ihre Mühen sagen! Anschließend ging die Reise weiter quer durch das Land, immer in Richtung Süd-West, und in dem Bemühen abends eine gute Station für die Pferde zu bekommen.

Ein Highlight für Günter war der Abend, als unsere Pferde ein Paddock auf einem Privatflughafen hatten und er noch mit unserem Gastgeber eine halbe Stunde im Ultraleichtflugzeug über Frankreich fliegen durfte. So sammeln wir viele Adressen von interessanten Leuten, die wir auf jeden Fall noch einmal besuchen müssen, denn so ein Abend ist schnell vorbei und am nächsten Morgen müssen wir weiter. In den nächsten Jahren wird es uns hoffentlich vergönnt sein regelmäßig nach Frankreich zu fahren, um unsere überaus freundlichen Gastgeber wiederzusehen und um in Ruhe Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Inzwischen wird deutlich, dass wir in den Süden kommen: Eidechsen kreuzen unsere Wege, es geht vorbei an Sonnenblumenfelder und unter Maronenbäumen hindurch, und unübersehbar der Wein! Am 17.6. umrunden wir POITIERS und treffen auf den „Chemni de St. Jaques“, der von TOURS zu den Pyrenäen führt. Dieser Weg ist jedoch nicht gut markiert, so dass wir froh sind über die Beschreibung in unserem Buch. Aber von den angegebenen Routen müssen wir auch oft abweichen, damit wir abends eine Pferdestation aufsuchen können, so es denn überhaupt eine gibt.

Landschaftlich ist es hier sehr schön, es wächst viel Wein und in jedem Ort gibt es eine romanische Kirche, die Leute sind sehr freundlich. Schwierig für uns ist, dass unsere Gastgeber oft nicht vor 22:00 Uhr essen, d.h. wir haben lange Hunger und dann geht’s mit vollem Magen ins Bett. Am 28.6. überqueren wir mit einer Fähre die Gironde und umrunden auf dem weiteren Weg BORDEAUX. Jetzt kommen die großen Wälder der Gascogne und anschließend die Berge der Pyrenäen auf uns zu.